Vor etwa einem Jahr konnten wir uns vor Anfragen kaum retten: Lokalpresse, Fernsehbeiträge, Kamerateams, hektische Interviewanfragen. Alle wollten sie plötzlich wissen, wie es bei uns im CSC so läuft. Die Cannabislegalisierung stand im Raum, und plötzlich waren wir von null auf medienrelevant – ein Freizeitverein im Scheinwerferlicht.
Wir haben Interviews gegeben. Termine geschoben. Fotos gemacht. Gefühlt dreimal pro Woche dieselben Fragen beantwortet. Alles ehrenamtlich, mitten im Alltag, mit viel Einsatz – und am Ende? Wurde davon erschreckend wenig veröffentlicht. Oder bestenfalls kurz. Und dann kam: nichts.
Keine Berichterstattung über die Probleme, die danach kamen. Keine Updates, als klar wurde, dass sich für uns praktisch gar nichts geändert hat. Keine Nachfrage, als deutlich wurde: Die Umsetzung stockt, Genehmigungen fehlen, rechtliche Klarheit ebenso. Irgendwie uninteressant, wenn sich die Überschrift nicht mehr von selbst schreibt, oder?
Klar, wir waren erst irritiert. Dann vielleicht auch ein bisschen enttäuscht. Aber heute sehen wir’s mit einer gewissen Gelassenheit:
Die Medien sind weitergezogen – wir sind geblieben.
Wir sind immer noch hier. Wir machen weiter. Ehrenamtlich, rechtstreu, kreativ. Wir bauen unseren CSC als das auf, was er sein soll: ein gemeinschaftlicher Ort. Kein PR-Vehikel, kein Politspielball – sondern ein Freizeitverein von Menschen für Menschen. Mit klaren Werten, mit Verantwortung und mit dem Blick auf das, was wirklich zählt: unsere Community.
Wir sind nicht „gescheitert“, nur weil’s keine Headline mehr gibt. Im Gegenteil: Wir sind auf dem Weg, unseren Club so zu gestalten, wie wir es fĂĽr richtig halten – nicht, wie es sich gerade gut verkauft. Und ja, das dauert. Weil wir’s ordentlich machen. Und legal. Und ohne jemandem auf der Tasche zu liegen.
„Ihr habt Probleme?“ – Ja. Vor allem eins: Wir dĂĽrfen (noch) nicht.
Der Punkt ist: Wir sind bis heute nicht offiziell eingetragen. Es fehlt die Genehmigung durch die zuständige Behörde.
Das bedeutet:
- Kein offizieller Anbau.
- Keine vollständige Umsetzung unseres ursprünglichen Vereinszwecks.
Wir sind – trotz aller Motivation, Planung und Vorbereitung – auf Pause gedrückt worden, ohne es zu wollen. Und genau darüber wollte dann niemand mehr berichten. Klingt halt nicht mehr nach Euphorie, sondern eher nach Behörde.
Aber anstatt zu resignieren oder aufzugeben, haben wir umgedacht. Wir haben unseren Verein umgestaltet.
Wir nutzen die Zeit, um:
- unsere Strukturen zu stärken,
- unser Wissen zu vertiefen,
- rechtssichere Konzepte zu entwickeln,
- Mitglieder über rechtliche Entwicklungen aufzuklären,
- und echte Vereinsarbeit zu machen – ohne Anbau, aber mit Herz.
Wir haben das Projekt nicht eingestellt – wir haben es weiterentwickelt. Und ja, wir wissen, dass wir auf einem Marathon unterwegs sind, kein Sprint.
Wir machen jetzt unser eigenes Ding. Und zwar richtig.
Keine Abkürzungen, keine Grauzonen, keine Schnellschüsse. Wir wollen ein vollständig legaler, transparenter und verantwortungsvoller CSC sein – sobald wir dürfen. Bis dahin gestalten wir den Verein so, wie es die aktuelle Rechtslage zulässt: als sozialen Raum, als Netzwerk, als Plattform für Austausch.
Was dabei rauskommt?
Ein Club, der aus Überzeugung handelt – nicht aus Hype.
Ein Team, das sich nicht entmutigen lässt – sondern sich anpasst.
Eine Community, die bleibt – auch wenn gerade keiner zuschaut.
PS: Wir freuen uns über jede Presseanfrage, die mehr will als nur ein Foto mit Pflanze. Und bis dahin? Gestalten wir weiter. Nicht für Klicks und Aufmerksamkeit – sondern für unsere Mitglieder.